Was braucht man zum Schlösser knacken? Wie überall im Handwerk ist die Antwort: das richtige Werkzeug. In unserem Fall sind dies mindestens zwei Dinge, nämlich einen Spanner und ein Werkzeug zum „Picken“. Ersterer wird benötigt, um den Schließzylinder auf Spannung zu halten, damit sich die Pins im Schlosss leicht verklemmen. Das zweite Werkzeug muss so beschaffen sein, dass es für das jeweilige Schloss optimal „passt“. Gängige Werkzeuge sind der Haken, die Schlange, die Harke, der Halbdiamant oder der Schneemann, um nur einige zu nennen. Mit diesen meist filigran geformten Werkzeugen drückt man die Pins im richtigen Maß ein, biss alle Pins in der Offen-Stellung stehen. Dafür gibt es jede Menge Techniken, wozu auch verschiedene Werkzeuge benötigt werden. Dann dreht sich der Zylinder frei und das Schloss geht auf.
In den AGT-Sets sind alle diese Werkzeuge mehrfach enthalten, so dass man mit ihnen eine Menge Schlösser knacken kann. Bereits das 17teilige Set enthält alles, was man für einfache Schlösser braucht, so dass wir es getrost als Einsteigerset empfehlen können. Wer 5 Euro drauflegt, bekommt mit dem 30teiligen Set noch eine Menge mehr Werkzeuge, so dass die Anzahl zu bewältigender Schlösser nochmals größer ist. Außerdem ist die Ausführung mit Kunststoffgriffen etwas wertiger als beim kleinen Set mit seinen genieteten Blechgriffen.
Das Wichtigste jedoch ist das Übungsschloss, das beiden Sets beiliegt. Mit seinem transparenten Gehäuse macht es es dem Hobby-Knacker den Job einfach, weil er sofort sieht, was zum Erfolg führt und was nicht. Die Werkzeuge sind mit einer Stärke von 0,6 mm eher stabil ausgefallen, was gut ist, solange sie auch ins Schloss passen. Für sehr filigrane Angelegenheiten werden dann feinere Tools benutzt. Die Materialqualität der Sets ist mit Federstahl für den Einsteiger vollkommen ausreichend, um das Prinzip zu erlernen und Schlösser zu knacken. Nur manche Werkzeuge sind nicht optimal wie die zu scharfkantigen Snakes. Das Übungsschloss ist simpel aufgebaut und etwas zu leicht zu knacken, auf der anderen Seite ist das erste Erfolgserlebnis nicht zu schwer erreichbar.