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Holzfurnier aufbringen - Schritt für Schritt erklärt

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12.06.2019 16:19 Uhr von Robert Glückshöfer

Truhen, Tische, Lautsprecher, Regalböden und Co. sehen nicht mehr schön aus, wenn ihre Holzoberfläche ramponiert und mit Kratzern übersät ist. Mit edlem Furnier erhalten Möbelstücke ohne großen Aufwand frischen Glanz, kaputte Kanten verschwinden. Wir erklären Ihnen Schritt für Schritt, worauf Sie bei der Restaurierung achten müssen.

Das gute alte Furnier erlebt gerade seine Renaissance. Einerseits, weil es auch von Laien problemlos verarbeitet werden kann und sich der Aufwand für perfekte Ergebnisse absolut im Rahmen hält. Andererseits, weil die Auswahl geeigneter Furniere inzwischen riesig ist. Online-Shops wie beispielsweise Designholz.com bieten eine immense Fülle an Farben und Mustern an. So reicht die lange Liste an Furnieren hier von A wie „Ahorn“ bis Z wie „Zwetschge“. Für jeden Geschmack und jeden Anwendungsfall findet man so garantiert die passende Optik.

Was bedeutet Furnier?

Furnier stammt vom Französischen „fournir“ ab und bedeutet „bestücken“ oder „beliefern“. Gemeint war damit früher der Vorgang, einfaches Holz mit dünnen und hochwertigen Holzblättern zu belegen. Furniere sind 0,5 bis 8 Millimeter dick und werden durch verschiedene Säge- und Schneideverfahren vom Stamm abgetrennt.

Wir furnieren im Folgenden für Sie einen alten Holztisch, dessen Tischplatte die besten Jahre lange hinter sich hat. Zum Renovieren verwenden wir ein 0,55 Millimeter starkes Furnier. Die Farbe des matt glänzenden Kernholzes ist orangerötlich bis rötlichbraun.

Die Oberfläche des kleinen Tisches ist voller Kratzer und Schrammen. Vier Schrauben sind in der Holzplatte versenkt, um die Tischbeine zu montieren. Diese Vertiefungen stören beim Spielen und sehen hässlich aus. Die Ecken und die Kanten sind ziemlich ramponiert.

Löcher, Kratzer und Unebenheiten werden zugespachtelt. Hierfür eignen sich Holzmasse aus der Tube oder eine fertige Spachtelmasse. Lassen Sie diese gut austrocknen.

Jetzt wird die Oberfläche glatt geschliffen. Fangen Sie mit einem groben Schleifpapier an. Im letzten Schritt greifen Sie zu einer feinen Körnung, damit eine plane Oberflächenstruktur entsteht.

Drehen Sie den Tisch um und legen Sie die Platte auf das gewünschte Furnier. Übertragen Sie mit einem Bleistift und einem Stahllineal die Außenkanten auf das Furnier.

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Wichtig: Lassen Sie jeweils 5 bis 10 Millimeter Luft, um später genug Spielraum für die Bearbeitung der Kanten zu haben.

Sollte Ihr Furnier zu klein sein, so können Sie mehrere Furniere problemlos verkleben. Legen Sie die Furnierplatten Stoß an Stoß und verbinden Sie diese auf der Oberseite mit Furnierklebeband. Dieses können Sie nach dem Verleimen auf der Holzoberfläche wieder entfernen. Achten Sie unbedingt auf die Richtung der Maserung.

Zum Schneiden des Furniers eignen sich verschiedene Werkzeuge. Besonders gut gelingt dies mit einem speziellen Furnierschneider (links). Alternativ funktioniert auch ein gewöhnlicher Cutter.

Mit dem Furnierschneider genügen gleichmäßige Bewegungen hin und her wie bei einer klassischen Säge mit leichtem Druck, um das Furnier zu durchtrennen.

Das Ergebnis ist eine saubere Schnittkante. Kleinere Ausfransungen sind kein Problem. Diese verschwinden, wenn wir der Tischplatte später den letzten Feinschliff verpassen.

Bevor das Furnier aufgeklebt wird, muss die Tischplatte staub- und fettfrei sein. Etwas Seifenwasser oder Spüli genügen, um störende Rückstände mit einem weichen und fusselfreien Tuch zu beseitigen.

Zum Verkleben des Furniers können Sie Weißleim verwenden. Im Fachhandel ist Furnierleim erhältlich, für Laien zu Hause ist dieser jedoch eher ungeeignet, da er für den Einsatz mit speziellen Maschinen konzipiert ist und der Vorgang schnell abgeschlossen sein muss. Weißleim hingegen ermöglicht es, ein nicht auf Anhieb perfekt angebrachtes Furnier erneut zu positionieren. Wichtig: Verwenden Sie lieber etwas mehr als zu wenig Leim und achten Sie auf eine gleichmäßige Verteilung mit einer gezahnten Spachtel. Aber Vorsicht, zu dicker oder zu ungleichmäßiger Leimauftrag machen sich später in Leimwülsten bemerkbar. Im Idealfall kleben Sie ein Furnier probeweise auf, um ein Gefühl für die optimale Leimmenge zu bekommen. Die Umgebungstemperatur sollte 18 bis 20 Grad betragen.

Richten Sie das Furnier aus und achten Sie darauf, dass es an allen Seiten ein wenig über die Außenkante hinausragt.

Mit einer Schaumstoffrolle und leichtem Druck können Sie das Furnier optimal anbringen. Im Notfall eignet sich auch ein Nudelholz.

Legen Sie eine Holzplatte auf das Furnier, um einen gleichmäßigen Anpressdruck zu erzeugen. Befestigen Sie mindestens an jeder Seite eine Schraubzwinge. Lassen Sie den Leim unbedingt über Nacht austrocknen. Andernfalls kann das Furnier unschöne Welle schlagen.

Entfernen Sie die Schraubzwingen und die Holzplatte und drehen Sie den Tisch auf den Kopf. Mit einem scharfen Cutter können Sie den Furnierrand sauber abschneiden. Arbeiten Sie jeweils von außen nach innen – so erhalten Sie exakte Kanten ohne Ausfransungen.

Als Alternative zum Cutter bietet der Fachhandel spezielle Kantenschneider an. Der Umgang für perfekte Ergebnisse erfordert jedoch etwas Übung, für Anfänger ist das Cuttermesser besser geeignet.

Im letzten Schritt brechen Sie die Kanten und schleifen Sie diese sauber nach. Auch hier gilt: immer von grob nach fein arbeiten.

Dieses Ergebnis kann sich sehen lassen: Der Tisch hat jetzt wieder eine hübsche Oberfläche. Kratzer, Löcher und die brüchige Kante sind verschwunden. Der Zeitaufwand hält sich mit rund einer Stunde in Grenzen, die Trocknungszeit ist hierbei nicht eingerechnet.

Fertig: Auf diesem Tisch mit schöner neuer Oberfläche macht das Spielen doch gleich viel mehr Spaß.

Die wichtigsten Tipps zum Furnieren

  • Lagern Sie das Furnier vor der Verarbeitung mindestens einen Tag lang ausgerollt bei Zimmertemperatur, damit es sich akklimatisieren kann.
  • Bereiten Sie die zu furnierende Oberfläche vor, indem Sie Löcher und Kratzer spachteln und fettige Rückstände entfernen.
  • Lassen Sie beim Zuschneiden des Furniers auf jeder Seite 0,5 bis einen Zentimeter Luft, um später perfekte Kanten präparieren zu können.
  • Achten Sie auf die richtige Leimmenge – weder zu viel noch zu wenig ist gut.
  • Das aufgeklebte Furnier sollte 24 Stunden mit Schraubzwingen und einer Holzplatte angepresst werden.
  • Arbeiten Sie beim Abschneiden des überflüssigen Furniers immer von außen nach innen, um saubere Abschlusskanten zu erhalten.

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Autor Robert Glückshöfer
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Datum 12.06.2019, 16:19 Uhr