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Sprachsteuerung im Smart Home

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11.02.2020 11:56 Uhr von Dirk Weyel

Das Thema „Smart Home“ ist in aller Munde und mittlerweile deutlich mehr als eine technische Spielerei, sondern auf dem Weg, sich zum Standard für zeitgemäßes Wohnen zu etablieren. Der in Berlin ansässige Bundesverband SmartHome Initiative Deutschland e. V. fördert seit 2008 den Austausch zwischen allen Teilnehmern der Wertschöpfungskette – Forschung, Entwicklung, Industrie, Großhandel, Fachhandel, Handwerk, Versorgern, Wohnungs- und Sozialwirtschaft, Planer und Architekten. Als weiteres wichtiges Ziel hat sich über die letzten Jahre die umfassende Aufklärung von Endkunden herauskristallisiert. Aus diesem Grund stellt der Bundesverband in Digital Home verschiedene Möglichkeiten vor, seine vier Wände smart zu machen. Diesmal befassen wir uns mit Sprachsteuerung im smarten Zuhause.

„Alexa, bitte putze meine Wohnung!“ – Sprachsteuerung mit Alexa und ihren smarten Schwestern Google Home und Siri ist im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde. Mit kurzen wörtlichen Anweisungen führen die smarten Assistenten gewisse Handlungen im Haus für uns aus, ohne dass wir dafür einen Finger krumm machen müssen. Soweit die verbreitete Vorstellung, nicht zuletzt beflügelt durch entsprechende Marketingaktionen der großen Hersteller. Dass doch etwas mehr dahintersteckt – und das Thema durchaus mit Sorgfalt betrachtet werden sollte, wollen wir in diesem Artikel zeigen. Beginnen wir mit einigen Grundlagen.

Einstieg in die Sprachsteuerung – für welchen Helfer entscheide ich mich?

Die Mainplayer sind Alexa von Amazon, GoogleHome von Google und Siri von Apple. Wer Sprachsteuerung ausprobieren möchte, muss sich eines dieser Produkte anschaffen. Davor gibt es aber einiges zu bedenken. Die verschiedenen Sprachsteuerungen sind nicht kompatibel bzw. interoperabel untereinander. Jedes der Systeme ist eine eigene Lösung. Der Konsument muss darauf achten, welches Sprachsteuersystem die Komponenten unterstützen, die er gerne per Sprache steuern möchte. Denn wichtig ist es zu verstehen: Es reicht nicht, ein Sprachsteuersystem zu Hause stehen zu haben. Damit dieses auch Handlungen für uns per Sprachbefehl steuern kann, müssen die entsprechenden Produkte mit dem System verbunden werden. Das heißt: Wenn ich möchte, dass Alexa und Co. für mich das Licht an- und ausschalten oder die Lichtfarbe verändern, benötige ich dafür zunächst die entsprechende Beleuchtungslösung UND ich muss diese mit meinem System verbinden und den Befehl festlegen, auf den reagiert wird. Je komplexer das gewünschte Szenario, umso mehr muss integriert werden. Machen Sie sich also im Vorfeld eine Liste und notieren Sie alle Bereiche Ihres Zuhauses, in denen Sie sich vorstellen können, auf die Unterstützung von Sprachsteuersystemen zurückzugreifen.

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Vielleicht nicht sofort, aber perspektivisch. Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Nutzer nach dem Einstieg zunehmend Gefallen an der smarten Steuerung finden und gegebenenfalls sogar entgegen anfänglicher Skepsis gerne bald über eine Erweiterung der Funktionen nachdenken. Dann sollte sichergestellt sein, dass Ihr gewähltes System die entsprechenden Komponenten auch unterstützt.

Welche Mehrwerte liefert Sprachsteuerung?

Diese Frage möchten wir mit einigen potenziellen Szenarien beantworten: Stellen Sie sich vor, Sie kommen nach dem Einkauf voll beladen mit den Tragtaschen in den Händen nach Hause und haben keine Hand frei, um das Licht einzuschalten. Sie sagen: „Alexa, schalte das Licht in der Diele ein“, und Sie können Ihre Einkäufe unbeschadet und sicher abstellen. Sie verlassen Ihr Zuhause. Oft laufen wir noch mal alle Räume ab und prüfen, ob alle Geräte ausgeschaltet sind. Oder wir vergessen es und verbrauchen unnötig Strom in unserer Abwesenheit. Mit dem kurzen Satz „Siri, schalte alle Geräte aus“ können Sie sich unnötigen Stromverbrauch und extra Wege durch Ihr Zuhause sparen. Auch das Zubettgehen kann dank Sprachsteuerung komfortabler verlaufen. Auf den Sprachbefehl „Gute Nacht“ hin können zum Beispiel alle Lichter gelöscht werden, außer das im Treppenhaus und im Badezimmer, denn da wollen Sie ja jetzt noch hin. Außerdem werden parallel alle Rollläden geschlossen und die Haustechnik in den Nachtmodus überführt, gegebenenfalls wird das Sicherheitssystem für die Nacht scharf gestellt. Wichtig ist im Bereich Sprachsteuerung, auch an die Unterstützung von älteren oder erkrankten Menschen zu denken. Wer nicht mehr aufstehen kann oder gelähmt ist, profitiert enorm davon, wenn sich beispielsweise das Licht auf Zuruf einschalten lässt – oder denken Sie an das Absetzen von Hilferufen. Sinnvoll eingesetzt, kann ein smartes Zuhause vor allem auch in Kombination mit Sprachsteuerung dafür sorgen, dass Menschen in Alter oder Krankheit länger selbstbestimmt in ihren eigenen vier Wänden leben können.

Wichtiger Aspekt: Sprachsteuersysteme und der Datenschutz

Wenn wir über Sprachsteuerung sprechen, darf das Thema Datenschutz auf keinen Fall unter den Tisch gekehrt werden. Hier gibt es einige Fakten, über die sich der potenzielle Nutzer bewusst sein muss, ehe die Entscheidung pro oder contra Sprachsteuerung fallen sollte. Alle Sprachsysteme müssen vom Nutzer mit einem Schlüsselwort geweckt werden – etwa „Hey Google“, „Hey Siri“, oder „Alexa“. Erkennen sie Ihren Weckbefehl, schalten sich die Geräte ein und gehen online – hören also von da ab zu und übertragen Daten. Andreas Richiger von BootUp beschäftigt sich intensiv mit dem Thema. BootUp steckt hinter der Software myHomeControl zur Lösung von Visualisierungs- und Steuerungsaufgaben in der Haustechnik. Er berichtet zu diesem Thema von Erfahrungen aus eigenen Tests: „Bei Alexa haben wir gemessen, ob Datenverkehr bei schlafendem Echo-Dot stattfindet. Dies war nicht der Fall. Erst nach Nennen des Schlüsselwortes ‚Alexa‘ ging das Gerät online. Das ist soweit akzeptabel. Wie sich das Gerät nach dem nächsten Update verhält, welches jederzeit unbewusst im Hintergrund stattfi nden kann, können wir allerdings nicht beantworten.“ Richiger gibt aber auch zu bedenken: „Es kommt relativ häufig vor, dass die Geräte das Schlüsselwort fälschlicherweise ‚erkennen‘. Dann gehen sie für eine Zeit online und übermitteln alles, ohne dass dies vom Nutzer überhaupt gewünscht war.“

Kommandos geben Einblicke in Nutzerverhalten

Unabhängig davon, dass die Geräte unbeabsichtigt Satzfragmente übermitteln, enthalten die offiziellen Kommandos auch schon einiges an Privatsphäre. Aus diesen Kommandos lassen sich einige Schlüsse über die Gewohnheiten der Bewohner ableiten. Denken wir hier etwa an Nutzungsverhalten und Vorlieben beim TV Programm, Musik, Tagesrhythmus ... Und ganz banal gesagt ist es auch klar, ob jemand zu Hause ist, oder nicht. Günther Ohland, Vorstandsvorsitzender des SmartHome Initiative Deutschland e. V., fasst dies wie folgt zusammen: „Momentan muss der Verbraucher sich beim Thema Sprachsteuerung zwischen Komfort und Datenschutz entscheiden.“ Gibt es zum jetzigen Zeitpunkt wirklich sichere Systeme, bei denen die Bedenken zum Datenschutz hinfällig sind? „Wirklich brauchbar ist ein Sprachsystem ja nur, wenn es auch zuverlässig das gesprochene Wort versteht und Befehle umsetzt. Hier sind uns nach aktuellem Stand nur die Onlinevarianten bekannt, die also zur reibungslosen Funktionalität eine Anbindung ans Internet erfordern“, erklärt Andreas Richiger. „Und die sind somit per se erst mal nicht verlässlich sicher.“ Bei der endgültigen Entscheidung sollte also jeder gut in sich reinhören und auf das eigene Bauchgefühl achten. Und sich natürlich gut informieren, welche Funktionen sicher umsetzbar sind, welche weniger, wie „sicher“ funktionieren – und welche dieser Funktionen auf dieser Basis dann für die individuellen Anforderungen wirklich notwendig sind. Ist das Thema Datenschutz beim Smart Home an sich schon stiefmütterlich behandelt, macht es ein Sprachsystem wohl auch nicht „schlimmer“. Hinzu kommt, dass das Schutzbedürfnis und das Vertrauen in Datenkraken von Person zu Person sehr unterschiedlich sind. Unterm Strich steht also: Wer sich gut informiert und die eigenen Bedürfnisse gegeneinander abwägt, wird die persönlich „richtige“ Entscheidung treffen können. Wichtig ist und bleibt aber: Informieren Sie sich!

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Dirk Weyel
Autor Dirk Weyel
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Datum 11.02.2020, 11:56 Uhr